
Lassen wir zu Beginn des Berichtes den begeisterten Kieler Veranstalter zu Wort kommen: „Welch eine fantastische und überaus begeisternde Veranstaltung der Bremer Lyrikgruppe „Russische Lyrik im Spiegel der Zeit“, welch eine gelungene sehr professionelle Präsentation, die uns in die Welt des Alexander Puschkin und des Jewgeni Onegin versetzt hat! Ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Beitrag zur Popularisierung der russischen Literatur, die ein so wichtiger Teil unserer gemeinsamen europäischen Kultur ist.“
Das Literaturhaus in Kiel platze aus allen Nähten und ein fachkundiges Publikum brachte seine Begeisterung mit anhaltendem Beifall zum Ausdruck.
Ein Roman in Versen, der durch die so genannte „Onegins Strophe“ berühmt wurde
Entstanden ist das literarische Werk „Jewgenij Onegin“ in den Jahren 1823 bis 1830. In Versform wird die wunderbare Liebesgeschichte zwischen Tatjana und Jewgenij erlebbar.
Es beschreibt aber auch die Geschichte um den Konflikt zwischen Jewgenij Onegin und der Petersburger Aristokratie.
Leichtigkeit und Ironie in der Textgestaltung geben dem Werk den besonderen Glanz. Die Faszination dieses Meisterwerks kam während der gesamten Veranstaltung zum Ausdruck. Kenntnisreich wurde das Publikum durch historische und biografische Episoden in das Leben Alexander Puschkins durch Wolfgang Krieger eingeführt.
Eine Vorstellung, die noch lange in Erinnerung bleibt
Vorgetragen wurde in einer abwechslungsreichen Choreografie durch Irene Baumann, Kursleiterin an der VHS Bremen (Fach Russisch) und Thorsten Kühn, der mit gekonnter Moderation durch das Programm führte. Alle Verse Puschkins wurden in russischer Sprache und deutscher Übersetzung präsentiert. Die Rezitation besorgten Svitlana Bjelobrk, Johannes Bruns, Anna Novoshilova, Rabin Nahas, Konrad Ostertag und Niklas Weinhold.
Hochkarätig war auch die musikalische Rahmung der Lesung besetzt. Schon die folkloristische Kleidung des Trios Tatjana Chilkevitsch, Larissa Scherschel und Olga Schulz vom Chor „Rodina“ aus Bremen machte auf den feierlichen Charakter des Auftritts aufmerksam. Mit virtuosem Gitarrenspiel beeindruckte Tim Schikore, der durch den ebenso versierten Ivan Еmeljanov am Cello begleitet wurde.
Zum Finale ein Poem in fünf Sprachen
Abschließend konnte das Publikum am 15. Februar erleben, wie die Puschkin-Rezeption weltweit in vielen Sprachen gepflegt wird:
И долго буду тем полезен я народу, что чувства добрые я лирой пробуждал, что в мой жестокий век восславил я Свободу и милость к падшим призывал. (A. Puschkin, 1836)
Und lang wird liebend mich das Volk im Herzen tragen, Weil ich mit meinem Lied erweckt, was lange schlief, weil ich die Freiheit pries in mitleidlosen Tagen . Und für die Schuld um Gnade rief. (Übersetzung: M. Engelhard)
Text: H.O. Fotos: Impressionen der Veranstaltung, Vereinsarchiv




