Es war ein erkenntnisreicher Abend, an diesem 21. Juni. Der Kinofilm „Нюрнберг“/Nürnberg“ hat die Nürnberger Prozesse zum Inhalt. Bekannt ist, dass bereits am 20. November 1945 vor dem Internationalen Militärgerichtshof von Nürnberg der erste der Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher aus Nazi-Deutschland begann.

Unter Regie des russischen Regisseurs Nikolaj Lebedjew entfaltet der Film verschiedene Handlungsstränge: Genutzt wird dokumentarisches Material, umgesetzt in opulent inszenierte Szenen cineastischer Prägung. Es wird erkennbar, welche Spannungen zwischen sowjetischen und amerikanischen Prozessbeteiligten auftraten. Im Zentrum steht dabei der Versuch, den Prozess platzen zu lassen. Dazu sollte der Hauptzeuge, Generalfeldmarschall Friedrich Paulus, ermordet werden. Letztlich hat dieser Zeuge ausgesagt und die Hauptkriegsverbrecher wurden verurteilt.

Fakten belegen die Dimension der deutschen Kriegsverbrechen

Gegen Ende des Filmes erscheinen im Licht eines Sonnenuntergangs flüchtig errichtete Holzkreuze mit Soldatenhelmen folgende Hinweise:
„Der 2. Weltkrieg kostete 70 Millionen Menschen das Leben:
Darunter 380.000 Engländer, 418.000 Amerikaner, 655.000 Franzosen, ca. 8 Mio. Deutsche und 27 Mio. Sowjetbürger.
Mit dem Nürnberger Prozess hat die Menschheit gemeinsam die Urheber des schlimmsten aller Kriege verurteilt.“

Der Film „Нюрнберг“/Nürnberg kam im Februar 2023 in die russischen Kinos. Deutsche Kinos meiden den Film. So ist er nur als Stream-Angebot von Initiativen, denen der Stoff wichtig ist, zu sehen. In Bremen zeigte ihn der Verein Deutsch_Russische Friedens_Tage (DRFT) in Kooperation mit dem Kino in der Neustadt

DRFT kündigt Lesung zu den Nürnberger Prozessen an

Der Film hat gezeigt, dass viele Aspekte rund um die Nürnberger Prozesse unbekannt sind. Mit einer Lesung, die auf die Biografien der Kriegsverbrecher und Hintergründe der NS-Verbrechen detaillierter eingeht, bereitet der Verein eine weitere Vertiefung dieser historischen Kenntnisse vor.

Bitte vormerken: Montag, 17. November um 19 Uhr im Saal Heinrichstraße.

Text: H. O.
Abbildung: Archiv des Verleihers