
Dachverband will sich für Deutsch-russische Freundschaft engagieren
Eine kleine Delegation des Deutsch_Russische Friedens_Tage Bremen e. V. (DRFT) folgte der Einladung der „Gesellschaft für Deutsch-russische Freundschaft e. V.“ nach Berlin.
Diese Gesellschaft entfaltet seit dem 4. Oktober 2024 ihre Aktivitäten und möchte zu einem Dachverband aller regionalen Gruppen und Vereine werden, die sich für die Deutsch-russische Freundschaft engagieren. Historisch stehen hinter ihr die Erfahrungen des 1992 gegründeten Vereins „Berliner Freunde der Völker Russlands“ und davor die der „Gesellschaft der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“, der zweitgrößten Massenorganisation der DDR, mit ihren knapp 6 Mio. Mitgliedern.
Das Interesse der bremischen Delegation an der Zusammenkunft am 26. April 2025 war: Unsere bisherige Vereinsarbeit darstellen und mal schauen, ob, wie und mit wem Zusammenarbeit möglich ist. Also erst mal ein bisschen Schnuppern.
Überregionaler Erfahrungsaustausch eröffnet neue Möglichkeiten
Es wurde ein spannendes Erlebnis und ein bisschen auch eine Zeitreise in das Leben in der DDR. Im Quartier um den Berliner Ostbahnhof herum, nicht weit von dem schicken, neuen Zentrum der Rosa-Luxemburg-Stiftung der Linkspartei entfernt, trafen wir uns mit etwa 120 anderen Delegierten in einem Konferenzsaal des riesigen Gebäudes der damaligen Parteizeitung „Neues Deutschland.“ Für hinreichend Ostalgie war gesorgt. Wessies und Ossies aus Kiel, der Pfalz, Bremen, Berlin, Thüringen und andernorts brachten ihre jeweiligen Éntwicklungsgeschichten und Erfahrungen ein, natürlich auch das, was sie in ihren Regionalgruppen jeweils gerade beschäftigt.
DRFT informiert über positive Entwicklung
Wolfgang Müller vom DRFT-Vorstand stellte in seinem Redebeitrag die Entwicklung des Vereins dar. Er konnte darüber informieren, dass der Verein aktiv an die Öffentlichkeit geht. Mit einem regelmäßigen Stammtisch, interessanten Veranstaltungen, Ausstellungen und Kulturangeboten wird ein wachsendes Publikum erreicht. Die kontinuierlich wachsende Mitgliederzahl spricht für das große Potenzial an Interessenten, die ebenfalls für Frieden und Freundschaft mit der Russischen Föderation angesprochen werden können.
Für uns Wessies war z.B. überraschend, vor Ort zu erleben, wie viele Kontakte und Freundschaften zwischen (ehemaligen) russischen Militärs und (ehemaligen) Volksarmisten der DDR hier und da noch immer bestehen.
Beeindruckend war auch die Schilderung des damaligen 2. Bürgermeisters von Speyer über einen ‚Friedenszug‘, den er 1987 unter großer Anteilnahme auf den Weg in die Sowjetunion gebracht hat.
13 Vorträge, konzentrierte Atmosphäre und dann noch die drei Hauptvorträge von Patrick Baab, Ulrike Guerot und Wilhelm Domke-Schulz, das war alles sehr gehaltvoll, und ist bei YouTube zu hören und zu sehen. Für uns Bremer gab das am folgenden Tag noch viel Gesprächsstoff. Die Atmosphäre war gut und freundlich. Wir werden die Entwicklung hin zu überregionaler Kooperation proaktiv begleiten. Weitere Treffen werden von den Berliner Friedensfreunden geplant.
Link zur Tagung: https://gdrf.info/1-verbandstreffen-fuer-deutsch-russische-freundschaft/
Text:Jens Lohse / wm
Abbildung: Wolfgang Müller stellt den DRFT vor. Foto: Ludmila Schmidt
Abbildungen:Tagungsgebäude. Fotos:Jens Lohse

