Andrei Sharashkin, Generalkonsul der Russischen Föderation in Hamburg (links) und Andreas Zumach

Vortrag Andreas Zumach

Abschluss der Deutsch-Russischen Friedenstage in Bremen mit Andreas Zumach und Andrei Sharashkin, Generalkonsul der Russischen Föderation in Hamburg

Im vollbesetzten Wall-Saal der Stadtbibliothek Bremen begrüßten die Zuhörer*innen mit starkem Beifall die drei Vertreter des Hamburger Generalkonsulats der Russischen Föderation. So brachten sie gleich zu Anfang der letzten Veranstaltung der ersten Deutsch-Russischen Friedenstage in Bremen zum Ausdruck, dass sie für eine Verbesserung der Beziehungen zu Russland eintreten. Der Generalkonsul Andrei Sharashkin beteuerte in seinen Begrüßungsworten, dass die Kriege zwischen Deutschland und Russland wohl nicht vergessen seien, aber für Russland kein Hinderungsgrund für eine gedeihliche Zusammenarbeit in Zukunft bildeten.

Andreas Zumach, der Referent des Abends, ging in seinen Ausführungen besonders auf die Entwicklung der deutsch-russischen Beziehungen nach 1989 ein und hob dabei besonders die von deutschen Politikern initiierte NATO-Osterweiterung hervor. Durch diese wurde die bei den 2+4-Verhandlungen gegebene Zusage gebrochen. Das Vertrauen zwischen Russland und dem Westen ging damit verloren. Zumach ging auch auf die Konflikte in Syrien und der Ukraine ein, deutete auch an, wo möglicherweise Wege zur Lösung zu finden seien.

Andrei Sharashkin meldete sich bei der Diskussion noch einmal zu Wort. Er sagte, dass, er weithin mit den Ausführungen des Referenten übereinstimme, aber im Blick auf die Entwicklung in der Ukraine und der Krim eine andere Sicht habe und sie an Fakten darstellte. Eine junge Frau fragte, ob Kontakte mit Russland möglich seien, da das Land andere Werte als wir hätte. Darauf reagierte Zumach mit der Bemerkung, dass auch im Blick auf solche Fragen nur das Gespräch zwischen den beiden Staaten zur gegenseitigen Verständigung weiterführen kann. Bei der Diskussion wurde auch der Wunsch nach einer Partnerschaft zwischen Bremen und einer russischen Stadt laut. Die Veranstalter, die mit den ersten Deutsch-Russischen Friedenstagen in der Hansestadt einen unerwartet hohen Zuspruch fanden, hoffen, dass diese positive Resonanz den Weg zu einer Partnerschaft ebnen kann.

Barbara Heller, Sprecherin des Bremer Friedensforum, die die Veranstaltung moderierte, hob in ihrem Schlusswort hervor, dass wir Deutsche angesichts der Verbrechen, die von unserem Land aus in der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg verübt worden seien, nur beschämt sein können, mit welcher Freundlichkeit Russen uns begegnen.

Fotos: Hartmut Drewes