Den Gästen hat das Konzept des Lyrik-Abends mit ausgewählten Werken Puschkins sehr gefallen. Langanhaltender Applaus und der Ruf nach Zugaben waren der Dank des zahlreich erschienen Publikums im Bamberger-Haus der Volkshochschule Bremen an die Mitwirkenden auf der Bühne. Es handelte sich bereits um die dritte Veranstaltung im Zyklus Russische Lyrik im Spiegel der Zeit. Nach den erfolgreichen Abenden mit den Texten von Sergei Jessenin, Alexander Blok und Wladimir Majakowski nun Alexander Puschkin.

Für jeden Anspruch wurde etwas geboten. Wolfgang Krieger und Jens Derner stellten in knappen Einführungen das Leben im damaligen Russland und die Ausstrahlung auf das künstlerische Schaffen Puschkins vor. Ebenso wurde in der abwechslungsreichen Vorstellung deutlich: Alexander Puschkin ließ in seinen Werken die Umgangssprache und die Literatursprache zu einer Einheit zusammenwachsen. Der Autor zahlreicher Werke schuf einen erzählerischen Stil, der seitdem untrennbar mit der russischen Literatur verbunden ist und zahlreiche russische Dichter beeinflusste.

Rolf Becker, Irene Baumann und Serhat Bilgin interpretierten – begleitet von Tim Schikore auf der Gitarre – überzeugend auf Deutsch und Russisch die Texte Puschkins. Musikalisch gerahmt wurde dieses herausragende Kulturereignis durch eine Vokalgruppe und Solistinnen des Chores „Rodina“ unter Leitung von Slava Kravets. Begeistert war das Publikum auch von den Instrumentalbeiträgen. Lilia Suchova (Pianistin), Tim Schikoré (Gitarrist), Vladimiros Papadopoulos (Gitarre und Gesang), Vadim Kulitsky (Gitarre) und Valerij Holstein (Bajanist) gaben dem Ganzen mit ihrem virtuosen Spiel eine besondere Würze. Ernestine Bekker griff die Rhythmen der Musik tänzerisch gekonnt auf und sorgte so für eine weitere Facette im begeisternden Programmablauf.

Die Veranstalter – die Volkshochschule Bremen und die Deutsch_ Russische Friedens_Tage Bremen e. V. – kündigten bereits an, im kommenden Jahr eine weitere Persönlichkeit des russischen Literaturschaffens zu präsentieren.