Kunsthistorikerin Barbara Alms

Moderatorin Barbara Heller

Am Dienstag, den 12.11.2019, gab der Lichtbildervortrag der Kunsthistorikerin Barbara Alms „Wassily Kandinsky (1866-1944) – Revolutionär der Malerei und Protagonist des Internationalismus“ einen faszinierenden Einblick in die künstlerische und kulturelle Verflechtungsgeschichte zwischen Russland und Deutschland. Orientierungspunkte gaben die europäischen Städte Moskau, München und Paris. Zwischen ihnen, den machtpolitischen und kulturellen Zentren schon des 19. Jahrhunderts, spannen sich Leben und Werk Wassily Kandinskys aus in den turbulenten Jahrzehnten Europas vor dem Ersten Weltkrieg bis hinein in die Exiljahre während des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus.

Wassily Kandinsky hat man als Wanderer zwischen den Welten bezeichnet. Er besaß drei Staatsbürgerschaften. Er, dessen künstlerisches Wirken sich im grenzüberschreitenden Raum der Kunst zwischen Russland und Westeuropa bewegte, zeichnet sich durch die Unbedingtheit seines ästhetischen Werks und durch einen radikalen Internationalismus und eine entschiedene Antikriegshaltung aus. Wenn auch Kandinsky als Revolutionär der Kunst nicht alleinstand, so ging doch eine der radikalsten Revolutionierungen, die abstrakte Kunst, von ihm aus. Seine Farben- und Formentheorie bilden noch heute Bezugspunkte für die ästhetische Debatte. Wunderbare, teilweise selten gesehene Bilder der verschiedensten Schaffensphasen – in Murnau, im revolutionären Moskau, im Bauhaus und in Paris – begeisterten das Publikum. Die Veranstaltung musste wiederholt werden.

Es moderierte die Veranstaltung Barbara Heller

(Fotos: Hartmut Drewes)