Nichts ist vergessen!
Niemand ist vergessen!

Feier zur Befreiung vom Faschismus in Bremen

An der Stele mit Schrifttafel, die in Bremen an der Stelle aufgestellt wurde, an der sich einst während des Zweiten Weltkriegs zwei Lager für sowjetische Kriegsgefangene befanden, fand am 8. Mai, Tag der Befreiung vom Faschismus, eine Feier statt. Organisiert wurde sie vom Verein Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e.V. In dieser Feier, an der über hundert Personen aus Bremen teilnahmen, wurde von Horst Otto, der die Veranstaltung moderierte, darauf hingewiesen, welcher Qual die sowjetischen Kriegsgefangenen ausgesetzt waren: Hunger, Kälte und schwere Arbeit. Nur ein Teil von ihnen überlebte die Zeit. Trotzdem, so Otto, spüren wir bei Begegnungen mit russischen Bürgerinnen und Bürgern ihre beschämende Versöhnungsbereitschaft.

Als Vertreterin des Generalkonsulats der Russischen Föderation in Hamburg, war die Konsulin Alina Bezrok anwesend. Sie beschrieb, dass die Leiden, die die Naziwehrmacht in der Sowjetunion angerichtet hat, bis heute tief im Gedächtnis des russischen Volkes gegenwärtig sind.

 

Konsulin Alina Bezrok, Vertreterin des Generalkonsulats der Russischen Föderation in Hamburg.

Die Hauptrede hielt Bernd Fischer (Bremen). Er sagte u.a., dass der 8. Mai in der Bundesrepublik „lange als ein Tag der größten überhaupt denkbaren Demütigung in zähneknirschender Erinnerung blieb…Erst Bundespräsident Richard von Weizäcker… war 1985 – also 40 Jahre nach Kriegsende – in der Lage, das Selbstverständliche beim Namen zu nennen, dass nämlich „der 8. Mai 1945 ein Tag der Befreiung war“.

Bernd Fischer, Deutsch_Russische Friedens_Tage Bremen e.V.

Lena Titowa, vom Bremer Russischen Chor Rodina und eine Gruppe des Chores brachten zusammen mit seinem Leiter Slava Kravets mehrere russische Lieder zu Gehör, unterstützt von den Akkordeonspielern Alexander Herzenberg und Walery Holstein. Die Musiker fanden für ihre berührende Musik starken Beifall.

Auf der Schrifttafel der Stele (s. auch Foto) ist der sowjetische Kriegsgefangene Charlampii Murawjew abgebildet, der am 11. Juni 1942 in Bremen mit 24 Jahren erschossen wurde. Er hatte versucht, zu fliehen.

Die Stele an der Duckwitzstraße 67/69, Ecke Am Ochtumdeich.

Der sowjetische Kriegsgefangene Charlampii Murawjew, erschossen am 11. Juni 1942 in Bremen.

Fotos: Hartmut Drewes
Weltnetz TV hat einen sehenswerte Video über die Veranstaltung veröffentlicht: