Die Ausstellung „Meinst Du, die Russen wollen Krieg?“ kann vom 31. Januar bis 28. Februar im Gewerkschaftshaus, 22–28, Bremen, besucht werden.
(Foto: Jörg Munder)

9. Mai 2019: Mehr als eine Millionen Menschen nehmen am Bessmertny Polk in St. Petersburg teil. Sie ehren damit Familienangehörige, die am Großen Vaterländischen Krieg teilgenommen haben.
(Foto: Jörg Munder)

Pressemitteilung vom 20. Januar 2020

Vom 31. Januar bis 28. Februar ist im Foyer des DGB-Hauses, Bahnhofsplatz 22–28, Bremen die Ausstellung „Meinst Du, die Russen wollen Krieg?“ zu sehen. Entstanden ist die Präsentation mit dem besonderen Blick von Jörg Munder und Elena Maslovskaya. Sie kennen aus eigenem Erleben die aktuellen Ansichten der deutschen und der russischen Bevölkerung zu den Beziehungen beider Länder und greifen diese mit interessanten Texten und Bildern aus dem russischen Alltag auf.

Angesichts des geplanten Manövers „Defender Europe 2020“ mit mehr als 40.000 Soldaten, die im April/Mai an Russlands Grenze aufmarschieren sollen, gewinnt die Ausstellung besondere Bedeutung mit der Fragestellung: Meinst Du, die Russen wollen Krieg? Besucherinnen und Besucher erfahren Interessantes über das Alltagsleben, die Entwicklung der Erinnerungskultur nach dem Trauma des Zweiten Weltkrieges und den Wunsch der Menschen in Russland, in Frieden und guter Nachbarschaft in Europa zu leben. Präsentiert wird die Ausstellung vom Verein Deutsch-Russische Friedenstage Bremen und dem DGB Bremen.

Annette Düring, Leiterin der DGB-Region Bremen–Elbe–Weser, erklärt zur Ausstellung: „Über Russland wird in der Öffentlichkeit viel gesprochen. Hierbei wird schnell klar: Viele Menschen in Deutschland haben ein Bild von Russland, das vor allem durch Spannungen in der internationalen Politik geprägt ist. Gleichzeitig ist häufig wenig über das Leben in Russland und die russische Gesellschaft bekannt. Das verstärkt die Bereitschaft zur Konfrontation, wo Deeskalation notwendig ist.“

Mit dieser Ausstellung wirbt der im August 2019 gegründete Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e. V. für eine neue Sicht auf Russland und will kooperative und auf Verständigung und Frieden orientierte Beziehungen fördern. Dazu gehört auch die Absicht des Vereins, sich für direkte Begegnungen der Menschen und die Entwicklung einer Städtepartnerschaft Bremens mit einer russischen Stadt einzusetzen.

Zwei weitere Veranstaltungen ergänzen das Programm. Gemeinsam mit der Wilhelm-Kaisen-Oberschule und der DENKORTE-Initiative Neustadt lädt der Verein zur Szenischen Lesung mit Martin Heckmann und Kathrin Steinweg zum Thema: „Über Flintenweiber und Untermenschen“ ein. Die Texte greifen Erinnerungen von sowjetischen Militärangehörigen auf, die die Tortur in deutschen Lager für Kriegsgefangene erlebten und welche Rolle dabei deutsche Lager- und Polizeiverordnungen spielten.

Heckmann zum Fazit seiner bisherigen Vorstellungen: „Flapsig gesagt: ein Besuch dieser Veranstaltung spart einem hundert wissenschaftlich objektive Bücher zum Thema.“ Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 13. Februar, um 19 Uhr in der Aula der Wilhelm-Kaisen-Oberschule, Valckenburghstr. 1–3, Bremen statt.

Am Montag, dem 24. Februar, laden der Verein Deutsch-Russische Friedenstage und das Bremer Friedensforum gemeinsam zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion ein zum Thema: „Warum wir Frieden und gute Nachbarschaft mit Russland brauchen“. Die Referentin Claudia Haydt arbeitet im Vorstand des Vereins „Informationsstelle Militarisierung e. V“. In ihrem Vortrag geht Claudia Haydt auch auf die Frage ein, wie mit politischen Initiativen Spannungen zu Russland abgebaut werden können und wie wir in einen neuen Prozess der Vertrauensbildung und politischen Entspannung kommen. Die Veranstaltung findet im Gewerkschaftshaus, Bahnhofsplatz 22–28, Bremen statt. Beginn ist um 19 Uhr.