8. Mai – Tag der Befreiung
Kranzniederlegung zur Erinnerung und Mahnung
Treffpunkt am Freitag, 8. Mai 2020: 11 Uhr am Westeingang des Osterholzer Friedhofs an der Hermann-Koenen-Straße (Steinmetzenweg). Von dort begeben wir uns unter Beachtung der dann gültigen Corona-Regeln zum Gräberfeld „Ausländische Kriegsopfer“. Auf diesem Gräberfeld sind etwa 700 Leichname beigesetzt. Überwiegend von sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern.
Die Kranzniederlegung wird umrahmt durch eine kurze Ansprache von Hartmut Drewes für den Verein Deutsch-Russische Friedens_Tage Bremen e.V. (DRF) und dem Vortrag des Gedichtes von Jewgeni Jewtuschenko: Meinst Du, die Russen wollen Krieg? Sprecher auf Deutsch: Manni Laudenbach, Schauspieler der Bremer Shakespeare Company und Irene Baumann vom DRF auf Russisch.
Erinnerung und Mahnung
In einem lesenswerten Kommentar vom 21.4. fordert der Historiker Götz Aly in der Berliner Zeitung die historisch korrekte und angemessene Erinnerung ein (Befreiung 1945: Deutsche Ignoranz beleidigt Russland). 75 Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation des NS-Regimes markiert der 8. Mai 2020 einen besonderen Tag im Gedächtnis der Menschheit. Er ist Anlass, sich an die Befreiung Europas vom deutschen Faschismus durch die Anti-Hitler-Koalition zu erinnern. Zu diesem Erinnern gehört die Kenntnis der Siege der Roten Armee über die deutschen Okkupanten. Die Rote Armee hat gemeinsam mit den Völkern der Sowjetunion unter größten Opfern mit der Zerschlagung der deutschen Blitzkriegsstrategie den Weg zur Befreiung geöffnet. Dafür sagen wir einfach: Спасибо! (Spasiba! – Danke!)
Heute sehen wir erneut politische Kräfte, die auf Konfrontation und Eskalation an den russischen Grenzen setzen. Diesen verhängnisvollen Kurs lehnen wir, die Mitglieder des 2019 gegründeten Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e. V., entschieden ab! Mit unserem Besuch des Gräberfeldes auf dem Osterholzer Friedhof und der Kranzniederlegung am 8. Mai bringen wir unseren Wunsch und unser Engagement für einen grundlegend anderen Kurs im Verhältnis zur Russischen Föderation zum Ausdruck. Wir setzen auf Kooperation statt Konfrontation. Wir setzten auf gute Nachbarschaft mit regem kulturellem, wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Austausch zum Nutzen einer friedlichen Entwicklung in Europa unter Einschluss Russlands.