Am 24. April wurde der Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer, während seines Aufenthaltes in Moskau vom Deutschlandfunk interviewt. Dabei betonte er die Notwendigkeit, trotz aller Differenzen im Gespräch zu bleiben. Wenn man nicht miteinander spreche und sich nur beschimpfe, werde sich die Situation nur verschlimmern und am Ende in einer Situation wie dem Kalten Krieg enden. Das vollständige Interview finden Sie hier.

Für diese konstruktive Sicht bedankte sich unser Mitglied Hartmut Drewes in einem Brief an Herrn Kretschmer. Hier der Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmer,

vor einigen Tagen wurden Sie – Sie waren gerade in Moskau – vom Deutschlandfunk zu Russland interviewt. Die Interviewerin bemühte sich intensiv, Sie in die Position gegen die Russische Föderation und ihren Präsidenten zu bewegen. Aber Sie blieben standhaft. Ich möchte Ihnen herzlich dafür danken, dass Sie als Ministerpräsident sich gegen eine allgemeine Stimmung der deutschen Politik gegen Russland positionieren. Mir war als Sechsjähriger (1945) schon ein Russenhass eingetrichtert worden. Später, Anfang dreißig, lernte ich Personen russischer Kirchen und auch Russland selbst kennen. Seitdem hat sich eine große Sympathie für dieses Land entwickelt, in dem Deutschland im Zweiten Weltkrieg unermessliches Leid angerichtet hat.

Ich grüße Sie mit den besten Wünschen für Ihr Wirken herzlich

Hartmut Drewes, Pastor i.R., Bremen

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