50.000 auf Friedensdemo in Berlin. Auch Mitglieder unseres Vereins waren auf der imposanten Kundgebung „Aufstand für Frieden“ am 25. Februar 2023 in Berlin. Die interessanten Reden kann man auf youtube nachhören und -sehen.
In Ergänzung zu unserer Erklärung „Nein zum Krieg in der Ukraine!“ vom 3.3.2022 drücken wir hier erneut unsere Sorge um die weitere Entwicklung dieses Konflikts aus. In der jetzigen Situation dürfen wir nicht schweigen. Entgegen unsere Hoffnung auf eine baldige Verhandlungslösung nehmen wir in Deutschland eine unsägliche Geschichtsvergessenheit und Remilitarisierung wahr. Die immer wieder geäußerten Sicherheitsbedenken Russlands werden weiterhin ignoriert. Das alte Feindbild Russland, die Dämonisierung „des“ Russen, erlebt eine Neuauflage.
Gerade vor dem Hintergrund von 27 Millionen Toten durch den Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion muss sich Deutschland aus allen kriegerischen Aktionen gegen Russland heraushalten. Dies gilt unabhängig davon, wie man das aktuelle Handeln Russlands bewertet. Deutschland muss zur Deeskalation und zum Frieden beitragen. Stattdessen rollen 80 Jahre nach Stalingrad wieder deutsche Panzer, um russische Soldaten zu töten. Die ungeheure symbolische Wirkung auf die russische Bevölkerung ist für jeden nachvollziehbar, der sich ein historisches Gewissen bewahrt hat. Wir sehen mit Schrecken,
- dass trotz bereits Hunderttausenden getöteter oder verwundeter Kriegsopfer eine Fortsetzung des Krieges von beiden Seiten weiter vorangetrieben wird,
- dass das Leid der Flüchtlinge niemandem Anlass zur Umkehr ist,
- dass gutnachbarschaftliche Beziehungen zu Russland auf lange Zeit unmöglich werden – aber auch nach dem Krieg wird Russland weiterhin unser großer europäischer Nachbar sein,
- eine Hochrüstung des deutschen Militärs – selbst mit atomwaffenfähigen Angriffswaffen,
- die Einschränkung der Informations- und Pressefreiheit, auch hierzulande.
Angesichts dieser beängstigenden Entwicklung sind wir froh, dass sich Stimmen der Vernunft und Besonnenheit mehren und Menschen wieder zu zehntausenden auf die Straße gehen, um einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zu fordern. Wir unterstützen deshalb die Petition „Manifest für Frieden“, dem sich bisher schon über 700.000 Menschen angeschlossen haben.
Der Vorstand der Deutsch-Russischen Friedenstage Bremen e.V.