_Besuch in Hamburg
Im Hamburger Generalkonsulat der Russischen Föderation gehen in diesen Tagen die Lichter aus. Nach mehr als 50 Jahren Präsenz in der Hansestadt verliert die Norddeutsche Region einen wichtigen Ansprechpartner für die Belange der russischsprachigen Community, z. B. für Visaerteilung, Rentenansprüche und Familienangelegenheiten. Ebenso betroffen sind die Kontakte in die Wissenschaft, Kultur und Handelsverbindungen. Hier ist das weitere Absterben wichtiger Beziehungen zu erwarten.
Hintergrund dieser destruktiven Entwicklung ist die diplomatische Auseinandersetzung zwischen Deutschland und Russland, in deren Folge Außenministerin Baerbock im Mai 2023 die Schließung von 4 russischen Konsulaten verfügte. Von dieser Entwicklung ist auch die Hamburger Residenz betroffen.
_Einladung des Generalkonsuls Andrei Sharashkin
Am 7. November versammelten sich in den Räumen des Konsulats Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zahlreiche Menschen, die im Laufe der Jahre konstruktiv und vertrauensvoll mit den Bediensteten der Vertretung der Russischen Föderation im Kontakt waren. Für den Verein Deutsch-Russische Friedenstage Bremen beteiligten sich Wolfgang Müller (Vorsitzender), Barbara Heller, Hartmut Drewes und Horst Otto an diesem denkwürdigen Abschiedstreffen mit Torte. Für den Verein dankte Wolfgang Müller in einem vorbereiteten Brief für die bisherige Zusammenarbeit. Darin betonte er, wie wichtig gerade in Krisenzeiten die Kommunikation mit den russischen Institutionen sei – die aber von bundesdeutschen Politikern aktuell nicht gewünscht wird. Abschließend heißt es im Brief: „ … Gleichwohl wird sich unser – politisch unabhängiger – Verein weiterhin für eine Verbesserung bzw. Wiederherstellung gutnachbarschaftlicher Beziehungen zwischen unseren Ländern einsetzen.“
_Abschiedsworte und Optimismus
Neben den Dankesworten an das Team des Konsulats brachte Andrei Sharashkin auch seine Gedanken zur Zukunft der deutsch-russischen Beziehungen zum Ausdruck: Er zeigt sich überzeugt davon, dass auch wieder bessere Tage folgen, in denen neues Vertrauen aufgebaut und tragfähige Verbindungen entwickelt werden können. Für den Verein wünschte die kleine Delegation aus Bremen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Konsulats für die Zukunft alles Gute, verbunden mit einem freundlichen до свидания (Auf Wiedersehen).
Text: Horst Otto
Fotos: Hartmut Drewes/Horst Otto